Ingrid & Rene

Ingrid & Rene

fragensteckbrief

Ice Ice Baby - hier entstehen coole Bilder und heiße Texte

In Offenbach kommt alles aus der Fabrik: Selbst Bilder und Worte. Entdeckt hat René Spalek das industrielle Kleinod im Hinterhof der Geleitsstraße 24 schon vor über zwanzig Jahren. Die Eisfabrik, die einstmals der Schaffensort der Eis Fabrikanten Delaidotti war, dient dem Fotografen seit Jahren als kreative Basis. In den zweiten Stock ist vor einem Jahr die Autorin und Texterin Ingrid Walter eingezogen. Sie betreibt hier ihr Büro Walter Wortware. Gemeinsam organisieren die beiden Ausstellungen, in denen sich Bilder und Worte aus urbanem Kontext begegnen. Nach dem ersten Projekt Wien/Havanna spannen sie nun den Bogen von Offenbach nach New York.

 
 

Fragen an Ingrid & Rene

Wie würdet ihr euch selbst beschreiben?

Ingrid: Ich schreibe solange ich schreiben kann. Das waren früh Kurzgeschichten und Erzählungen. Heute sind es einerseits Sachtexte für Unternehmen oder spannende Artikel (am liebsten schreibe ich über Menschen, aber auch sehr gern über Essen, Trinken, Kommunikation 4.0, Internet der Dinge und Städte). Seit 2011 habe ich mein Büro Walter Wortware in Offenbach am Main eröffnet – und seither sind meine Themen nochmal wesentlich bunter geworden. Dazu trägt auch meine Arbeit für das Stadtmagazin Mut & Liebe sowie das TOP-Magazin Frankfurt bei, die mich immer wieder mit interessanten Menschen und Themen in Kontakt bringt. Andererseits arbeite ich parallel an meinen literarischen Stoffen und Reiseführern. So sind in den letzten Jahren der Stadtführer „Offenbach zu Fuß“ entstanden und auch mein Roman „Eine ungeplante Reise nach Wien“. Ich veranstalte Einzel- und Gruppenlesungen und Lesungen in Verbindung mit Ausstellungen. Außerdem führe ich auch Gruppen durch unsere bunte Stadt.

Rene: Ich fotografiere sehr gerne Menschen, Architektur- und Reportageprojekte, und das seit nun bald 30 Jahren.
Meine Auftraggeber sind Unternehmen, Verlage oder Agenturen für die ich Fotografien für z.B.: Imagebroschüren, Zeitschriften, Geschäftsberichte, Werbung, Plakate oder Webseiten erstelle. Mein Studio dient mir dabei als Basis. Für meine Fotoshootings bin ich meistens mit meinem Foto- und Lichtequipment „on location“ weltweit unterwegs. Mal für eine aufwendige Bildproduktion unterwegs im Team oder auch mal bewusst nur mit der Kamera auf Entdeckungsreise in Offenbach. Immer so, wie es gerade die Aufgabe erfordert.
Neben professionellen Auftragsprojekten arbeite ich parallel ebenfalls an meinen freien Fotoprojekten, die ich dann anschließend in Ausstellungen und Publikationen zeige und veröffentliche.
Ich suche gerne immer etwas Neues, und lasse mich immer wieder für neue Themen inspirieren. Diese Vielfalt und Abwechslung liebe ich an meinem Job als Fotograf.

Wie sieht es bei euch aus? 

Ingrid: Mein kreativer Mittelpunkt mit Büro und Veranstaltungsraum befindet sich seit August 2018 im Hinterhaus der Geleitsstraße 24, in der Eisfabrik (die mal wirklich eine war, denn hier haben die Brüder Delaidotti köstliches Speiseeis hergestellt). Das Café Delaidotti in der Frankfurter Straße habe ich selbst noch mit meiner Mutter und Großtante besucht.
In meinem Büro-Atelier in der Eisfabrik entstehen Texte unterschiedlichster Art ganz profan auf meinem Laptop. Meine Notizen mache ich oft noch per Hand – das ist für mich so eine direkte Verbindung und regt die Fantasie an.
Seit 2017 finden in Kooperation mit René Spalek auch Events mit Literatur und Fotografie statt, unter dem Titel „Salon Eisfabrik“. Weitere Veranstaltungsmodelle sind bereits in Planung.

Rene: Mein Atelier bzw. Fotostudio befindet sich im Hinterhaus Geleitsstrasse 24 / EISFABRIK.
Das alte Industriegebäude habe ich zunächst als Student gemietet und als Atelier-Loft ausgebaut. Von 1988 bis 2000 habe ich dort selbst gewohnt.
Seit 2004 finden in dem alten Industriegebäude und seit dem als EISFABRIK benannten Gebäude in unregelmäßigen Zeitabständen temporär Fotoausstellungen statt. Seit 2017 finden in Kooperation mit Ingrid Walter auch Events für Literatur + Fotografie statt, bekannt als „Salon Eisfabrik“. Die Eisfabrik präsentierte sich erstmalig öffentlich im Rahmen der Offenbacher Kunstansichten 2004, als Ort für kreativen und kommunikativen Austausch über Fotografie und Kunst. Aus der langjährigen Praxis hat sich mittlerweile ein weites Netzwerk von Fotografen und einer Vielzahl von Fotografie-Liebhabern und Fotosammlern gebildet.
Das Anwesen diente bis Mitte 1980er Jahre der Offenbacher Traditionsfirma „Delaidotti“ zur Herstellung von z.B. Speiseeis. Das Familienunternehmen „Delaidotti“ betrieb in Offenbach und Umgebung mehrere Konditoreien und Eisdielen.
Seit 2000 trenne ich Arbeit und privat und wohne mit meiner Familie in einer Wohnung im Westend.

 

 

 
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Eure Lebensgeschichte in wenigen Sätzen?

Ingrid: Meine Mutter ist im Kleinen Walstertal in Österreich geboren und aufgewachsen, wodurch mir meine Verbindung zu Österreich in die Wiege gelegt wurde. Ich selbst bin zwar in Oberstdorf geboren, aber nur, weil es in Hirschegg (Kleinwalsertal) auf 1.200 Metern Höhe kein Krankenhaus gab. Mit fünf Jahren bin ich mit meinen Eltern nach Offenbach Rumpenheim gezogen, wo mein Großvater väterlicherseits ein Haus besaß. Dieses bewohne ich heute mit meinem Vater. Ich ging auf die Ernst-Reuter- und dann auf die Wilhelmschule. Das Abitur machte ich auf dem Abendgymnasium Offenbach. Danach studierte ich in Frankfurt an der Goethe-Uni Germanistik, Kunstgeschichte und Amerikanistik. Danach arbeitete ich ein paar Jahre als freie Journalistin für Fachzeitschriften und später als PR-Beraterin in verschiedenen Frankfurter Agenturen.

Rene: Geboren in Tschechien. Meine Eltern emigrierten 1969 in Folge des „Prager Frühlings“ in den Westen und liessen mich zurück. Bis 1976 wohnte ich bei unterschiedlichen Verwandten und Familie an verschiedenen Orten in der CSSR. Nach mehr als 7 Jahren bekam ich kurz vor Jahresende 1976 meinen Pass und eine Ausreisegenehmigung und durfte nach West-Deutschland ausreisen. In Frankfurt/Main lernte ich ab Anfang 1977 deutsch, besuchte die Schule und machte schließlich 1984 das Abitur in Frankfurt/Main-Sachsenhausen. Nach meinem Zivildienst beim DRK studierte ich von 1987 – 1994 an der HfG in Offenbach im Fachbereich Visuelle Kommunikation und absolvierte dort mein Diplom mit meiner „Kubareportage“.

1990 selbständig als Fotograf / FotoDesigner mit Fotostudio
2004 Gründung EISFABRIK und Organisation von Fotoausstellungen. (www.eisfabrik.info)
2017 Kooperation mit Ingrid Walter „salon eisfabrik“  mit dem Thema „Literatur & Fotografie“.

Was bedeutet Heimat für euch?

Ingrid: Heimat bedeutet für mich einen Ort zum Schreiben zu haben, die Sprache, in der ich mich ausdrücke, liebe Menschen und ein interessantes urbanes Umfeld.

Rene: Ein mir vertrauter Ort, an dem ich gerne lebe und die Sprache spreche. Dort wo meine Familie und Freunde in der Nähe sind.

Welchen Gegenstand verbindet ihr mit eurer Heimat und warum?

Ingrid: Mit meinem Geburtsort im Kleinen Walsertal verbinde ich eine handbemalte Vase aus dem alten Bauernhaus meiner Eltern – und ein Bild aus Offenbach. Es entstand im Hinterhof von Peter’s Bakery in der Friedrichstraße. Dort präsentierte ich meinen Stadtführer „Offenbach zu Fuß“.

Rene: Mit Heimat verbinde ich keinen konkreten Gegenstand. Heimat bedeutet für mich: bekannte Sprache, Kultur und Atmosphäre.

 
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Wo fühlt ihr euch in Offenbach/Frankfurt besonders zuhause?

Ingrid: In Offenbach in einem der Cafés am Wochenmarkt, auf der Hafentreppe am Main oder im Rumpenheimer Schlosspark.

Rene: In Frankfurt in Sachsenhausen; in Offenbach am Mainufer, Wochenmarkt, Hafengebiet...

Was macht eure Nachbarschaft in eurem Stadtviertel aus? 

Ingrid: bunt, quirlig, laut und kontrastreich. In der Geleitsstraße ist man mitten im Leben.

Rene: Kulturelle Vielfalt – Multikulti, Stadt der Kontraste, schnellen Wandel und neuer Chancen.

Welche Orte in der Stadt würdet ihr gerne kennenlernen – und warum?

Ingrid: Die Häuser und Wohnungen anderer Menschen. Mich interessiert, wie die Menschen hier leben. Wann immer sich eine Gelegenheit ergibt, schaue ich mir gern andere Wohnungen von innen an.

Rene: Die vielen unterschiedlichen Menschen in der Stadt Offenbach.

Woran arbeitet ihr aktuell?

Ingrid: Aktuell schreibe ich an einem Auftragsbuch über die Genusswelten der Deutschen und arbeite an einem Band mit Erzählungen. Parallel wächst auch mein zweiter Roman.


Rene: Neben professionellen Fotoauftrag-Projekten arbeite ich parallel an meinen freien Fotoprojekten, die sich oft mit urbanen Räumen, Architektur, Menschen und Landschaft beschäftigen: wie z.B. „look-up's“, „Metropolen“, „Stadt, Land, Haus“,  „Offenbach-Places“, aber auch Portraits wie z.B.: „faces“ und unterschiedliche Reportageprojekte.
Seit einigen Jahren organisiere ich Fotoausstellungen in der EISFABRIK. In der Reihe SalonEisfabrik bereiten Ingrid und ich gerade eine neue Lesung und Fotoausstellungen mit dem Titel “New York - ComPositions” in der EISFABRIK.
Seit einiger Zeit habe ich mir mit dem Verkauf von ätherischen Ölen ein zweites wirtschaftliches Standbein aufgebaut.

Seit einigen Jahren habe ich mir mit dem Network-Marketing (www.therapeutic-oils.de) von reinen ätherischen Ölen ein zweites wirtschaftliches Standbein aufgebaut. Diese Tätigkeit ermöglicht es mir, weiterhin als selbständiger Fotograf unabhängig meine eigenen freien Fotoprojekte zu realisieren.

 
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Steckbrief Ingrid


Jahrgang
1963


Tätigkeit
Autorin, PR-Fachfrau, Texterin


Geburtsort
Oberstdorf im Allgäu


Passion
Schreiben, Lesen, mit Worten spielen, Singen, Kochen


Seit wann OF
1968


Lieblingsessen
Grüne Sauce, Sachertorte


Steckbrief Rene


Jahrgang
1964


Tätigkeit
FotoDesigner

Geburtsort
Vsetin / ex Tschechoslowakei - CSSR (seit 1993 Tschechische Republik)


Passion
Fotografie, Ausstellungen, Kultur, Kunst, Musik, Reisen

Seit wann OF
seit Ende 1976 in Frankfurt/Main
seit 1988 in Offenbach


Lieblingsessen
Feinschmecker, kein spezielles Lieblingsessen